Immer wieder hallen die allseits bekannten Fußball-Hits durch das schöne Stadion an der Kreuzeiche. Auf dem Rasen oder auf dem angrenzenden Kunstrasenplatz stehen sich in zwei Gruppen neuen Landesauswahlmannschaften aus neun Bundesländern gegenüber, um den Deutschen Fußballmeister ID 2023 zu küren. Im Stadion an der Kreuzeiche organisiert die TSG Inklusiv die DM für Fußballer mit mentaler Beeinträchtigung. Auf den Rängen gehen am Finaltag rund 300 Schüler frenetisch mit.

Das Orga Team um Cheforganisator Kim Laudage hat nichts ausgelassen, um dieses bundesweite Fußballturnier vom 14.05 bis 17.05.2023 zum inklusivsten Fußball-Event der Geschichte der deutschen Fußballmeisterschaften ID werden zu lassen. Nachdem 2020 alle Vorbereitungen durch Corona abrupt gestoppt worden waren, startet das TSG – Team jetzt fulminant durch. Getreu dem Motto: Fußball ist mehr als ein 1:0 oder 2:1 haben Kim Laudage, Albrecht Tappe und Martin Sowa von Anbeginn der Planungen nichts ausgelassen, um die Reutlinger Bevölkerung mit einzubeziehen und aufzuzeigen wie inklusiver Fußball organisiert und gespielt werden kann. Mit Kickern der TSG Inklusiv Mannschaft hat Kim Laudage inklusive Fußballtrainings an Reutlinger Schulen durchgeführt. Auf dem Reutlingen Marktplatz hat die TSG Inklusiv im Vorfeld einen inklusiven Soccer-Court organisiert, der äußerst stark frequentiert war. Sportler der TSG Inklusiv waren sowohl im Vorfeld als auch während der Fußballtage von morgens bis abends in die Durchführung einbezogen. Sei es am Grill, in der Sprecherkabine, beim Catering, beim Auf- und Abbau, als Hip-Hop-Gruppe, bei der Auslosung und und und. Sie waren ständig dabei. Sie geben der ganzen Veranstaltung den mehr als inklusiven Touch. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Reutlingen läuft seit Jahren mehr als optimal. Und so werden Martin Sowa, Albrecht Tappe und Kim Laudage nicht müde die Kooperation ständig zu loben. Aber das ist nicht das einzige. Auch die Zusammenarbeit mit der BruderhausDiakonie klappt reibungslos. Sie hat sich der Plakat –, Banner und Flyergestaltung angenommen, so dass überall in der Stadt auf das Ereignis aufmerksam gemacht wird. Auch für die Verpflegung und die Bereitstellung von Helfern zeichnet sich die BruderhausDiakonie verantwortlich.

Rund 20 namhafte Sponsoren aus dem Landkreis Reutlingen haben es sich nicht nehmen lassen die TSG Reutlingen Inklusiv finanziell so zu unterstützen, dass die Deutsche Meisterschaft nicht in einem Minus endet. Martin Sowa, Kim Laudage und Albrecht Tappe haben zudem noch einen Vertrag mit dem Wettergott geschlossen, denn bis auf wenige Tropfen bleibt es während der Veranstaltungstage trocken. Während es beim ersten integrativen Spielfest der TSG Reutlingen Inklusiv im Jahr 1986 ein Ehrengast es geschafft hat zu Besuch zu kommen, sind es heute 70. Oberbürgermeister Thomas Keck, Landrat Dr. Ulrich Fiedler und Michael Windmüller sprechen die Grußworte während der Eröffnungsfeier, die musikalisch und tänzerisch von den Dancing Shoes umrahmt wird. Das alles ergibt in der Summe: 100% Inklusion pur. Während am Finaltag auf dem Kunstrasenplatz noch das Fußballabzeichen des Württembergischen Fußballverbandes erworben werden kann, vergnügen sich andere Schüler an den zahlreichen Spielstationen der Württembergischen Sportjugend.

Im Stadion dagegen kämpfen die Teams um den begehrten Wanderpokal. Die Zuschauer konstatieren ein beachtenswertes hohes Niveau, auf dem hier gespielt wird. Da wird kein Zentimeter Preis gegeben, da zählt jeder gewonnene Zweikampf. So entpuppen sich gerade die Finalspiele als Highlights auf Augenhöhe. Das Team aus Baden-Württemberg kämpft aufopferungsvoll und erreicht als Gruppen Zweiter das kleine Finale um Platz drei und vier. Am Ende springt im Spiel der vierte Platz gegen Sachsen-Anhalt heraus. Im Finale stehen sich zum Abschluss mit Hessen und Schleswig-Holstein die zwei spielstärksten Teams gegenüber. Am Ende behält Hessen verdient mit 3:0 die Oberhand und schwenkt den riesigen Pokal in die Höhe. Was aber nach diesen Tagen bleibt ist die gelebte Freude an der Sportartnummer 1: dem Fußball. Ausgedrückt wird es unter anderem durch die gemeinsame Polonaise bei der Players Night am Dienstagabend in der Degerschlachter Turn – und Festhalle. Während die Teams am Mittwoch dankbar und glücklich die Heimreise antreten, bleiben den Inklusivsportlern die Aufräumarbeiten.
„Ich habe gefühlt die letzten Tage nur im Stadion gelebt", drückt Kim Laudage seine Stimmung auf den Punkt gebracht präzise aus. Das Team Laudage, Tappe und Sowa aber ist mehr als zufrieden.

„Auch die Schiedsrichter aus den Schiedsrichtergruppen Reutlingen, Tübingen und Müsningen waren durchweg auf einem Topniveau“, konstatiert Albrecht Tappe.

„Besser, inklusiver und reibungsloser kann man auf dem jetzigen Wissensstand eine solche Meisterschaft nicht durchführen. Unser Dank gilt allen Helfern der TSG Reutlingen Inklusiv die jederzeit zur Stelle waren, zumal der normale Sportbetrieb nebenher auch noch reibungslos weitergelaufen ist."

Nächste DM 2024? Wo? Dahinter steht noch ein Fragezeichen.